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Konferenz- und Tagungszentrum Solitär II – Parchim
Landkreis Ludwigslust-Parchim
Im Rahmen des Vergabeverfahrens über die Planungsleistungen haben wir als Architekturbüro entschieden einen alternativen Entwurf zu präsentieren.
Unser Konzept für den Solitär II wäre mit 15% geringeren Baukosten realisierbar.
Ebenso ist die geforderte Multifunktionalität und Bewirtschaftung unseres Gebäudeentwurfs gegenüber der vorgegebenen Studie deutlich erhöht.
Leider erreichte unser Entwurf in dem VgV-Verfahren Rang 2 und wird somit nicht realisiert.
Ziel des Entwurfs ist es, einen eigenständigen markanten Baukörper zu generieren, der sich wie selbstverständlich in die Bestandsstruktur des ehemaligen Kasernengeländes integriert und gleichzeitig als repräsentatives Konferenz- und Tagungszentrum erscheint.
Um den Charakter der Anlage, die 1877-79 mit Mannschaftsgebäude und angrenzendem Exerzierplatz errichtet wurde, zu erhalten, ist es wichtig auch den historischen Baumbestand, der als räumliche Fassung dient sowie damit einhergehend die Topografie des Geländes in die Planung einzubeziehen. Aus diesem Blickwinkel auf das Gelände geschaut, spannt sich nördlich des Solitär I, innerhalb des historischen Baumbestands auf dem ursprünglichen Niveau des Exerzierplatzes ein Bauplatz auf.
Der Neubau des Konferenz- und Tagungszentrum wird auf dieses ursprüngliche Niveau, der heutigen Parkplatzebene gesetzt. Ein transparentes Erdgeschoss erhält die wichtige Sichtachse zum Bestand, denn man befindet sich hier Vis-a-vis zum ersten repräsentativen Geschoss des Bestandsgebäudes. Das Obergeschoss des Neubaus ruht mit seiner geschlossenen Klinkerfassade auf dem transparenten Sockel und erdet sich lediglich in nicht repräsentativen Bereichen, wie Lager-, Technik- und Sanitärräumen. Der geschlossenen Fassade des Obergeschosses stehen vielfältige Öffnungen, Einschnitte und Sichtverbindungen im Innenraum gegenüber. So gibt es indirekte Blickbeziehungen zum zurückspringenden Eingangsbereich, einen Luftraum zum Foyer sowie einen kleinen Lichthof, der Galerie und Konferenzraum belichtet und eine Erweiterung des Innenraums ermöglicht.
Die Verbindung zwischen der Parkplatzebene und der Eingangsebene des Bestandsgebäudes bleibt im Außenbereich als direkte Verbindung über eine großzügige Außentreppe erhalten. Über das Foyer des Konferenz- und Tagungszentrums gelangt man via Aufzug auch barrierefrei in die untere Eingangsebene. Im Untergeschoss befindet sich außerdem der Garderobenbereich, welcher direkt an die repräsentative Treppe, die EG und UG verbindet, anschließt sowie ein großer WC-Bereich. Der Eingangsbereich im UG liegt dem Eingang des Mensagebäudes Solitär I direkt gegenüber, was wiederum Synergien bei größeren Veranstaltungen ermöglicht.
Das eigentliche Herzstück des Neubaus, der multifunktionale Veranstaltungssaal befindet sich im Erdgeschoss des Konferenz- und Tagungszentrums, auf der Ebene des Parkplatzes, da hier die Mehrzahl der Besucher ankommen wird – sei es zu abendlichen Veranstaltungen, als auch zu Sitzungen des Kreistags. Dem Saal sind zwei Emporen zugeordnet, die über eine Freitreppe im Foyer oder den Aufzug erschlossen werden können. Eine Abstufung der Sitzreihen ermöglicht hier ein uneingeschränktes Blickfeld zum Bühnenbereich. Der Saal selbst wird über das Foyer erschlossen. Raumhohe mobile Trennwände ermöglichen die Teilung des großen Saals in bis zu 3 Einheiten. Ein Seitenfoyer gewährleistet hierbei für jede Teilungsvariante eine unabhängige Erschließung. Eine 3,5m hohe Fensterfront an der Längsseite des Saals schafft erneut eine Sichtverbindung zum Bestand und öffnet den Saal zum Grünraum der sich in einem abfallenden Gelände zwischen Bestand und Neubau aufspannt. Eine, an den Saal angeschlossene Terrassensituation bietet eine zusätzliche Kommunikations- und Pausenfläche bei schönem Wetter. Die Bestandsbäume verschatten die Fensterfront an der Westseite optimal, so dass lediglich ein Blendschutz/ Verdunklung notwendig ist.
Das Konferenz- und Tagungszentrum ist multifunktional nutzbar. Sowohl Großveranstaltungen mit bis zu 550 Personen als auch kleinere parallel laufende Veranstaltungen sind realisierbar. Durch die Möglichkeit der 3-Teilung des Saals und die zusätzliche Nutzung des Konferenzraumes im Obergeschoss können bis zu 4 Konferenzen, Workshops oder Vereinssitzungen gleichzeitig stattfinden. Bei Großveranstaltungen sind unterschiedlichste Bestuhlungsvarianten möglich. Unter dem Bühnenbereich gibt es ein mobiles Podium, welches für Sitzungen genutzt werden kann. Ein großer Lagerbereich ist direkt an den Saal angeschlossen. Lager und Bühne können über einen separaten Eingang an der Nordfassade erschlossen werden.
Bauherr / Investor
- Landkreis Ludwigslust-Parchim
Wettbewerbsbeitrag VgV-Verfahren
- 2019
Unsere Leistungen
- Architektur,
- Brandschutzplanung,
- Akustikplanung,
- Tragwerksplanung,
- Haustechnikplanung
- Gebäudeplanung als Generalplaner des VgV-Verfahrens
Bearbeitung
- Matthias Leifels
- Monia Sachs
- Patrick Dübel
- Anne Heidecke
Ergebnis VgV-Verfahren
- 2. Platz