Wieso? Weshalb? Warum? – Neue Schulen für unsere Kinder
Am diesjährigen Tag der Architektur 2023 bildete die Bildungsbaukonferenz „Wieso? Weshalb? Warum? – Neue Schulen für unsere Kinder“ den Auftakt zu einer inspirierenden Veranstaltung. Die von der Kammergruppe Schwerin der Architektenkammer M-V organisierte Konferenz lud Schüler, Lehrkräfte, Eltern, Schulleitungen, Verwaltungsmitarbeiter sowie Architekten, Stadtplaner, Innenarchitekten und Landschaftsarchitekten in den Campus am Turm in Schwerin ein. Das Ziel war es, einen interdisziplinären Austausch zu ermöglichen und aufzuzeigen, wie durch partizipative Planungsprozesse und moderne Schulbauarchitektur bessere Lernorte für Schülerinnen und Schüler geschaffen werden können. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die Ziele und Inhalte dieser Bildungsbaukonferenz.
Bessere Schulen für unsere Kinder: Die Bedeutung von gut gestalteten Schulgebäuden für eine optimale Lernumgebung ist unbestreitbar. Die Bildungsbaukonferenz „Wieso? Weshalb? Warum? – Neue Schulen für unsere Kinder“ setzte den Fokus darauf, wie Schulen durch die Verknüpfung von pädagogischen Konzepten und Planungsprozessen verbessert werden können. Trotz einiger positiver Beispiele besteht nach wie vor Handlungsbedarf, um zeitgemäße und fortschrittliche Schulbauarchitektur zu realisieren.
Wir bedanken uns bei Christoph Meyn, Präsident der Architektenkammer M-V, für die einleitenden Grußworte sowie bei Dr. Thomas Welter, Bundesgeschäftsführer Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA, für die Moderation.
Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Schwerin, Dr. Rico Badenschier und Staatssekretär Tom Michael Scheidung vom Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung M-V eröffneten mit Ihrer Grußworten die Veranstaltung.
Fachvorträge und Best-Practice-Beispiele:
Die Bildungsbaukonferenz bot eine Plattform für Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wissenschaft, Planung und Pädagogik, um über das Thema „Schulbau der Zukunft“ zu referieren. In Fachvorträgen wurden innovative Ansätze und aktuelle Erkenntnisse präsentiert. Zudem wurden Best-Practice-Beispiele vorgestellt, um konkrete Anregungen für eine bessere Bildungsarchitektur in Mecklenburg-Vorpommern zu geben.
Wieso – Wahrnehmen?
Prof. Dr. Ben Eppinger, Fak. Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie der Universität Greifswald, sprach in seinem Fachvortrag über die unterschiedlichen Wahrnehmungen in den verschiedenen Altersstrukturen der Kinder und Jugendlichen.
Weshalb – Baukultur?
Dr. Turit Fröbe, Architekturhistorikerin und Urbanistin hielt ein leidenschaftliches Plädoyer für Baukultur.
Warum – Phase 0?
Kirstin Bartels, Architektin und Schulbauberaterin erläuterte in Ihrem Fachvortrag die wichtige Bedeutung der Phase 0 als Grundlage für eine gelungene Schulbauplanung.
Nach einer kurzweiligen Pause diskutierten relevante Akteure ihre Sicht und ihre Wünsche zum Schulbau in Mecklenburg-Vorpommern.
• Evelyn Timmermann, Schulleiterin, Schulzentrum „Fritz Reuter“ Dömitz
• Olaf Hagen, Geschäftsführer, Sozial-Diakonische Arbeit – Evangelische Jugend, Nordkirche
• Kay Czerwinski, Landeselternrat Mecklenburg- Vorpommern
• Thomas Kaase, Architekt
• Sofie Raykhlina, Referendarin
• Anton Fischer, ehem. Vorsitzender Landesschülerrat
Anton, der bei uns im Büro u.a. für die Fotos, Videos und dem Social Media Content zuständig ist wurde spontan in die Runde berufen und konnte die Positionen des Landesschülerrates seit 2019 deutlich machen.
Anschließend folgten drei Fachvorträge von gebauten Beispielen in Mecklenburg-Vorpommern. Hier durften wir unsere Ideen und Umsetzungen in Dömitz vorstellen.
• Schulzentrum „Fritz Reuter“ Dömitz – Matthias Leifels, Architekt BDA, Rimpel Leifels Architekten
• CAT – Campus am Turm – Thomas Kaase, Architekt, fachwerkler Architekten + Innen- architekten Döring-Krüger-Kaase und Partner mbB
• SchulCampus Zarrentin – Carsten Burghardt, Architekt BDA, ppp architekten + stadtplaner gmbH
Partizipation und Planungsprozesse:
Ein zentraler Aspekt der Konferenz war die Betonung von partizipativen Planungsprozessen, bei denen Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern und andere Stakeholder aktiv in den Gestaltungsprozess von Schulen einbezogen werden. Der Austausch zwischen Fachdisziplinen wie Architektur, Pädagogik und Stadtplanung wurde gefördert, um gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Lernenden im Mittelpunkt stehen.
Die Schulbauarchitektur der Zukunft:
Die Bildungsbaukonferenz bot einen Ausblick auf die Schulbauarchitektur der Zukunft. Durch den interdisziplinären Austausch und die Präsentation von neuen Ideen und Konzepten wurde verdeutlicht, dass Schulen nicht nur funktional und ästhetisch ansprechend gestaltet sein müssen, sondern auch den pädagogischen Anforderungen gerecht werden sollten, um eine optimale Lernumgebung zu schaffen. Die Expertinnen und Experten betonten die Bedeutung von flexiblen Raumstrukturen, die verschiedene Lernmethoden und -stile unterstützen, sowie von großzügigen Gemeinschaftsbereichen, die den Austausch und die Zusammenarbeit fördern.
Ein weiterer Schwerpunkt der Konferenz lag auf dem Thema Nachhaltigkeit. Angesichts der globalen ökologischen Herausforderungen wurde betont, dass Schulgebäude energieeffizient und umweltfreundlich gestaltet sein sollten. Der Einsatz erneuerbarer Energien, die Nutzung natürlicher Lichtquellen, eine effiziente Gebäudedämmung und die Integration von Grünflächen waren nur einige der vorgestellten Lösungsansätze. Die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer waren sich einig, dass nachhaltige Schulen nicht nur zum Umweltschutz beitragen, sondern auch ein Bewusstsein für ökologische Verantwortung bei den Schülerinnen und Schülern schaffen.
Die Bildungsbaukonferenz „Wieso? Weshalb? Warum? – Neue Schulen für unsere Kinder“ war ein wichtiger Schritt in Richtung einer qualitativen Verbesserung der Bildungsarchitektur in Mecklenburg-Vorpommern. Durch den interdisziplinären Austausch, die Vorstellung innovativer Ideen und die Betonung von Partizipation und Nachhaltigkeit wurden Impulse gesetzt, um zukunftsweisende Schulgebäude zu gestalten. Die Konferenz verdeutlichte, dass der Schulbau nicht nur funktionalen Anforderungen genügen sollte, sondern auch inspirierende und förderliche Lernräume schaffen kann, in denen Schülerinnen und Schüler ihr volles Potenzial entfalten können.
Die Bildungsbaukonferenz bildete den Auftakt zum diesjährigen Tag der Architektur und unterstrich die Bedeutung von Schulen als integralen Bestandteil unserer gebauten Umwelt. Sie erinnerte uns daran, dass Bildung nicht nur im Klassenzimmer stattfindet, sondern auch von der Umgebung beeinflusst wird, in der sie stattfindet. Die Schulbauarchitektur spielt eine entscheidende Rolle bei der Schaffung optimaler Lernbedingungen und bei der Förderung der Entwicklung unserer zukünftigen Generationen.