Sanierung | Fassade Finanzamt Schwerin
Das Objekt “Alte Artilleriekaserne / Finanzamt Schwerin” wird in der Denkmalliste der Landeshauptstadt Schwerin als Einzeldenkmal geführt. Als Architekten sind wir in den Leistungsphasen 1-8 aktiv. In diesem Blogbeitrag wollen wir über unseren derzeitige Arbeit an der Fassade vom Finanzamt Schwerin berichten.
Was wir an diesem Objekt bearbeiten
Die historischen Ziegelfassaden des Finanzamtes Schwerin weisen an den 6 freistehenden wetterausgesetzten Türmen Feuchteschäden an den Außen- und Innenbereichen auf. Diese sind durch Maßnahmen im Außen- wie auch im Innenbereich zu beseitigen. Als Architekturbüro organisieren und überwachen wir diese Maßnahmen.
Die Dachzonen der Türme schließen mit Brüstungszinnenmauerwerk ab. Die Türme sind geprägt von Vor- und Rücksprüngen. So sind verschiedene Zementstuckelemente, Putzgesimse, Ziegelfensterbekrönungen und -zahnfriese an den Fassaden vorzufinden.
Bei der Ausführung sämtlicher Arbeiten wird auf die Nutzung als Bürogebäude und auf den täglichen öffentlichen Besucherverkehr Rücksicht genommen. Die Sanierung erfolgt in einem komplett genutzten Objekt. Im Gebäude befinden sich vorwiegend Büroarbeitsplätze und Tagungsräume mit sensibler Nutzung.
Die notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der Durchfeuchtungen basieren auf vorliegenden Untersuchungsberichten mit Ursachen- und Abhilfemaßnahmenbeschreibungen. Die Sanierung wurde in zwei Abschnitte aufgeteilt.
Außenhülle
Der bestehende, stark saugende Fugenmörtel musste ausgetauscht werden. Dafür erfolgte eine Neuverfugung in einem speziellen Düsendruckverfahren mit Mörtel geringer Wasseraufnahme. Der Fugenstrich wird in der Ausführung vereinfacht- bündiger Glattstrich.
Die geschädigte Einzelziegel wurden in enger Abstimmung mit allen Sachverständigen ausgetauscht.
Aufgrund des Denkmalschutzes wurden in der Vergangenheit einige Bereiche nicht beziehungsweise bis maximal zur Hälfte verblecht. Dadurch kam es zur Möglichkeit des Eindringens von Niederschlagswasser über horizontale oder geneigte Flächen. Mit einer neuen über die gesamte Fläche komplett verlegte Blechabdeckung können wir dieses Problem minimieren.
Dabei werden freiliegende geputzte Gesimse, Abdeckungen, Vorsprünge und Stuckelemente je nach Schädigungsgrad repariert.
Gemäß restauratorischer Farbbefundungen im Bestandskapitell einer Säule wurde der Farbton, in Abstimmung mit dem Landesamt für Kultur und Denkmalpflege sowie einem Restaurator, ermittelt. Elemente bei denen eine Blechabdeckung nicht sinnvoll erscheint, werden in dem historischen Farbton mit einem schützenden Silikatanstrich versehen.
Bei unseren Arbeiten achten wir darauf, dass ausschließlich nach Begutachtung, Freigabe und enger Abstimmung mit der Denkmalpflege gearbeitet wird.
Turm- und Innenbereiche
Der Putz der betroffenen Innenwände wird zurückgebaut, und mit einem neuen diffusionsoffenen Wärmedämmputz versehen. Weiterhin wird der Einsatz einer vollflächigen Bauteiltemperierung (Wandheizung) vorgesehen.
Die notwendigen Arbeiten dienen der weitestgehenden Minimierung schädigender Feuchteeinträge an den historischen Gebäudeteilen. Die dauerhaften Verbesserungen werden ausschließlich in Kombination beider Maßnahmen Außen- und Innenbereich erreicht.